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Einführung

Einführung in Wissenschaftliches Schreiben

Das Schreiben von wissenschaftlichen Texten spielt im Studium eine wichtige Rolle und gehört zu den zentralen Kompetenzen. Oft existiert die Vorstellung, dass ein Schreibprojekt einen mehr oder weniger linearen Prozess darstellt. Schreibprozesse sind aber in der Regel nicht so einfach zu bewältigen, sie bestehen aus vielen einzelnen Tätigkeiten, welche sich normalerweise überschneiden, parallel ablaufen, in einer anderen Reihenfolge absolviert werden oder auch wiederholt auftreten. Trotzdem ist für einen erfolgreichen wissenschaftlichen Schreibprozess ein systematisches Vorgehen sehr zu empfehlen. Folgende Phasen können zusammengefasst werden:

Phase 1: Planung
In der ersten Phase der Planung werden die Arbeitsschritte definiert, welche während des Schreibprozesses durchlaufen werden. Das Planen nimmt etwa ein Viertel der Arbeitszeit in Anspruch. Dazu gehört die Festlegung des Themas, das zu behandelnde Problem, die Formulierung der Fragestellung, die methodische Vorgehensweise, das zu bearbeitende Material und die erwarteten Ergebnisse. Weiter wird definiert, falls dies nicht schon im Auftrag vorgegeben ist, wer die Adressaten sind und welche Textkonventionen eingehalten werden müssen. Um das Thema zu konkretisieren, erfolgt eine erste Literaturrecherche und die Aufbereitung des Forschungsstands. Diese Phase des Schreibens wird in Form eines Exposés, einer Disposition oder eines Forschungsantrages festgehalten.

Phase 2: Sammlung von Daten/Material
Die zweite Phase beschäftigt sich mit der Sammlung und Aufbereitung von Material, welches für den Text der Arbeit benötigt wird. In der wissenschaftlichen Forschung werden dazu in der Regel Daten erhoben, ausgewertet und interpretiert. Zusätzlich wird einschlägige Literatur gelesen und mit einbezogen. Hierzu können Literaturverwaltungsprogramme oder andere Arbeitsinstrumente für die Literaturrecherche unterstützend sein, auch die wissenschaftliche Qualität der Quellen muss geprüft werden. Das gelesene und erhobene Material wird anschliessend strukturiert, gegliedert und in Textteile formuliert. In dieser Phase gewinnt der Text seine erste Form, es entsteht eine Rohfassung der Arbeit, aus der bereits der rote Faden der Argumentation ersichtlich sein sollte.

Phase 3: Schreiben, Überarbeiten und Vertiefen
Das Ziel der dritten Phase ist, den Rohtext zu überarbeiten, zu ergänzen und zu optimieren. Dazu gehört, die Struktur des Textes zu prüfen und einen stimmigen Fliesstext zu schreiben. Im Fokus stehen hier u.a. die genaue Verarbeitung von Quellen und die korrekte Verwendung von Zitationen, um Plagiate zu vermeiden. Neben der inhaltlichen Überarbeitung wird auch die sprachliche Formulierung überprüft. In dieser Phase gewinnt der Text an Qualität, Präzision, Tiefe, sprachliche Genauigkeit. Auch für diese Phase ist etwa ein Viertel der Zeit einzuplanen.

Phase 4: Fertigstellung und Abgabe des Textes
In der vierten und letzten Phase wird die Schlussfassung des Textes erstellt. Das Layout und allfällige Formatierungen und Korrekturen werden vorgenommen, um letzte Fehler zu verbessern. Nach der Abgabe des Textes kommen ggf. noch Verbesserungsvorschläge und andere Überarbeitungsauflagen, damit der Text publiziert werden kann. Eine solche systematische Vorgehensweise sowie das Arbeiten in Etappen schützen sowohl vor zu chaotischen Schreibstrategien als auch vor zu perfektionistisch ausufernden Schreibprozessen. Eine grundlegende Schlüsselqualifikation gerade beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten auch die Informationskompetenz. Unter Informationskompetenz wird die die Auswahl, Beschaffung, Beurteilung, Organisation, Anwendung und Dokumentation von Informationen verstanden. Weiter Informationen und Hilfestellungen zum Thema Informationskompetenz sind im Werkzeugkasten der Hochschule Luzern zusammengefasst. Untenstehend sind weitere nützliche Links zum wissenschaftlichen Schreibprozess aufgeführt.

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