Ressourcen für empirische Methoden

Berichterstattung

Oberkapitel: V. Berichterstattung

Berichterstattung

So wie  zu Beginn von empirischen Untersuchungen Übersicht über die Literatur sowie bestehende Untersuchungen in seinem Feld verschafft wird, so soll auch die geleistete Arbeit als potenzielle Basis für weitere Untersuchungen und Replikationen zur Verfügung stehen. Das stellt letzten Endes die Basis für die Entwicklung von Thesen und Theorien dar. Dies erfordert eine ausführliche Berichterstattung und Dokumentation. Hierbei sind die beiden Aspekte Forschungsbericht und praktische Umsetzung der Ergebnisse von Bedeutung.

Forschungsbericht

Am Ende einer empirischen Untersuchung steht ein Forschungsbericht. Dieser nimmt abschliessend Stellung zu den wichtigsten Eckpunkten wie Zielsetzung der Untersuchung, Ausgangslage, Forschungsmethode, Untersuchungsdurchführung sowie Ergebnisse und Folgerungen. Der Forschungsbericht muss die empirische Forschungsarbeit nachvollziehbar machen und Angaben bieten, welche die Arbeit prinzipiell reproduzierbar machen.In seiner Gliederung weist er folgendes Raster auf (Mayer, 2008):

  • Inhaltsverzeichnis
  • Einführung
  • Fragestellung bzw. Problemstellung
  • Methodisches Vorgehen
  • Ausführliche Darstellung der wichtigsten Ergebnisse (bei quantitativen Erhebungen mit Tabellen und Grafiken)
  • Schlussfolgerungen, Anhang

In der Einleitung sind eine kurze Themeneinführung und die Zielsetzung der Untersuchung enthalten.

Die Fragestellung bzw. die Problemstellung greift das Motiv der durchgeführten empirischen Erhebung auf. Zusätzlich finden sich in diesem Punkt Aussagen zum Stand der Forschung und der Literaturrecherche. Zuletzt wird der Untersuchungsgegenstand (ein Unternehmen, ein Produkt, etc.) einer internen und externen Analyse unterzogen.

Das methodische Vorgehen schildert, wie während der Forschungsarbeit vorgegangen wurde. Hierbei werden Aussagen zur Methode der Datenerhebung, zur Untersuchungsgruppe, zu eventuellen Vorerhebungen sowie zu Stichprobenbildung und Rücklaufquote gemacht.

Den Hauptteil des Forschungsberichts macht die Darstellung der Ergebnisse aus. Diese werden in einer sinnvollen Gliederung dargestellt. Der Bericht nimmt weiter Stellung zu den unter Fragestellung bzw. Problemstellung dargelegten theoretischen Erkenntnissen, Ergebnissen anderer Untersuchungen und allenfalls statistischer Daten. Im Rahmen  der qualitativen Forschung mit Leitfadeninterviews werden oft Ausschnitte aus Interviews eingeflochten, welche die Ergebnisse untermauern. Bei quantitativen Untersuchungen werden die Ergebnisse aufgrund der aufgestellten Hypothesen interpretiert.

Die Schlussfolgerung zieht eine Gesamtbilanz über die durchgeführte Erhebung und deren Ergebnisse. Sie beinhaltet weiter Anknüpfungspunkte und eventuell Handlungsempfehlungen, welche weitere Untersuchungen oder die Umsetzung in die Praxis leiten sollen.

Im Anhang des Berichts finden sich das alphabetisch geordnete Literaturverzeichnis sowie zusätzliche Tabellen oder Grafiken, welche nicht im Text behandelt wurden. Im Rahmen von Diplomarbeiten weist der Anhang zusätzlich den Fragebogen resp. den Leitfaden auf.

Das Verfassen des Forschungsberichts erfordert Präzision sowie die Berücksichtigung verschiedener Anforderungen wissenschaftlichen Schreibens (Hochschule Luzern – Wirtschaft, 2011).

Praktische Umsetzung der Ergebnisse

Eine gute methodische Dokumentation von Erhebungen ermöglicht es, deren Glaubwürdigkeit und wissenschaftliche Seriosität zu stärken.Jede empirische Untersuchung stellt idealerweise einen Beitrag zur Wissenserweiterung im entsprechenden Feld dar und ist daher für Interessierte von entsprechendem Nutzen. Wenn die gewonnenen Erkenntnisse von praktischem Interesse sind, respektive von Beginn an als Beitrag zu Lösungsvorschlägen konzipiert war, stellt sich die Frage nach der praktischen Umsetzung der Resultate. Anknüpfend an die Handlungsempfehlungen können Ergebnisse in die Praxis des entsprechenden Wissensgebietes umgesetzt werden.

Neben der Verbreitung der Resultate in wissenschaftlichen Publikationen und Fachzeitschriften kommt in der Regel ebenfalls den Medien und damit einer breiten Öffentlichkeit eine hohe Bedeutung zu. Medien helfen, relevante Erkenntnisse zu verbreiten und müssen seitens des Forschenden mit genauen, verständlichen und für Ansprechpersonen relevanten Informationen bedient werden.

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